Kostenexplosion im Gesundheitssystem

 

Das österreichische Gesundheitssystem droht zu kollabieren. Die demographische Entwicklung, eine zunehmende Bevölkerung und die laut neuerster Studie immer kränker werdende junge Generation schlagen sich in steigenden Kosten nieder. Dazu kommt noch der Trend zu mehr Teilzeit und fehlenden Ärzten. Patienten warten oft monatelang auf eine wichtige Untersuchung.

 

Zuletzt wurde von höchster Stelle sogar vor einem Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung gewarnt. Um das zu verhindern, werde es mehr Geld brauchen, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch betont. Das ist insofern überraschend, da bereits eine enorme Menge Geld in den Gesundheitssektor fließt, die öffentlichen Gesundheitsausgaben sind in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt: Seit 2012 sind die Gesundheitsausgaben pro Kopf um fast 60 Prozent gestiegen, im Vergleich dazu stieg die Inflation im selben Zeitraum mit 26,4 Prozent weniger als halb so stark.

 

Wären die Gesundheitsausgaben seit 2012 nur mit der Inflationsrate gestiegen, wären wir 2022 bei nur rund 3.700 Euro pro Kopf gelegen. Mittlerweile betragen die staatlichen Gesundheitsausgaben bereits 9,3 Prozent der Wirtschaftsleistung. „Die Gesundheitsausgaben in Österreich werden in den kommenden Jahren durch das Zusammentreffen mehrerer beeinflussender Faktoren weiter stark ansteigen. Die Regierung muss dafür die notwendigen finanziellen Spielräume schaffen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert.